Kriegerin der Schatten by Lara Adrian

Autor:Lara Adrian [Adrian, Lara]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9783802589058
Google: 0mQOnwEACAAJ
Barnesnoble:
Herausgeber: Egmont LYX
veröffentlicht: 2014-05-01T22:00:00+00:00

17

Als die Nacht sich schon gefährlich der Morgendämmerung näherte, erkannte Nathan, dass er noch nie so völlig aus seinem Element gewesen war wie jetzt.

Als er in Jordanas Wohnung aufgetaucht war, hatte er nicht vorgehabt, bis zum Letzten mit ihr zu gehen.

Genauso wenig hatte er vorgehabt, ihre Zeit in der Dusche als Vorspiel für eine weitere Runde wahnsinnigen, unglaublichen Sex zu benutzen.

Er hatte weiß Gott nicht vorgehabt, sich irgendwann später in einem ihrer Schlafzimmersessel wiederzufinden und über sie zu wachen, während sie zusammengerollt wie ein Kätzchen in einem Nest aus kuscheligen Decken schlief.

Als er aus ihrem Bett gekrochen war, um sich anzuziehen, weil er zur Kommandozentrale zurückkehren wollte, sagte er sich, dass es nur vernünftig war, noch eine Weile dazubleiben, nur um sich Gewissheit zu verschaffen, dass sie die Nacht über in Sicherheit war. Sobald sie eingeschlafen war, würde er zurückgehen, an den Ort, wo er hingehörte.

Das war Stunden her.

Die Nacht endete bald, und wenn sein eigener freier Wille ihn nicht von ihr fortreißen konnte, dann würde es spätestens der Sonnenaufgang tun.

Verdammt, wie hatte er es nur so weit kommen lassen können, sich auf solche Verstrickungen mit dieser Frau einzulassen?

Dass sie durch seine Abwehr geschlüpft und mehr für ihn geworden war als ein sexueller Trieb, den er beliebig befriedigte?

Wie sollte diese Sache bloß weitergehen – oder noch schlimmer, wie würde sie schließlich enden, wo er einer Frau wie Jordana so gar nichts zu bieten hatte?

Es war keine leere Schmeichelei gewesen, als er ihr gesagt hatte, dass sie etwas Besseres verdiente als ihn. Es war eine Warnung gewesen. Eine von vielen, die er ausgesprochen hatte, die sie aber offenbar nicht hatte abschrecken können. Ein finsterer Blick oder geknurrte Drohungen hatten bisher immer ausgereicht, um Menschen wie Vampire einzuschüchtern – aber nicht sie.

Jordana Gates war alles andere als so empfindlich oder konservativ, wie sie aussah. Überhaupt nicht die verwöhnte, umschwärmte Frau aus den Dunklen Häfen, für die er sie oft gehalten hatte. Gerade jetzt wünschte er sich weiß Gott, sie wäre so.

Stattdessen wusste er nun von ihr, dass sie stark und unerschütterlich war. In ihr steckte eine tobende Kriegerin, tief vergraben, aber sie kämpfte sich allmählich mit Zähnen und Klauen heraus. Jordana war anders als jede andere Frau, die er je getroffen hatte, mit ihrem scharfen, neugierigen Verstand und ihrer sensiblen Künstlerseele. Dass sie außerdem das Gesicht eines Engels und den allzu verlockenden Körper einer Göttin hatte, machte die Sache auch nicht leichter.

Er hatte noch nie ein so verzehrendes Verlangen gespürt wie das, was er für diese Frau empfand. Und wenn es sich auf rein physischen Hunger beschränkt hätte, wäre das schon schlimm genug gewesen.

Nein, was Jordana in ihm weckte, war etwas Tieferes. Sie faszinierte ihn. Konfrontierte ihn, forderte ihn heraus.

Sie verhielt sich ihm, der seine ganze Existenz auf Gewalt und kalter Distanziertheit aufgebaut hatte, gegenüber so sanft.

Jordana war, mit einem Wort, außergewöhnlich.

Nathans Adern summten zustimmend, sein Blut kochte immer noch heiß vor Verlangen nach ihr.

Er hatte kein Recht, derjenige zu sein, dem sie sich für ihr erstes Mal hingegeben hatte. Aber als

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